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1. Landschaftliche Charakterbilder der hervorragendsten Gegenden der Erde - S. 149

1885 - Leipzig [u. a.] : Spamer
An der schottischen Westküste. Staffa. 149 grasreiche Hügel zeigt, fast völlig abgeschlossen. Die nördliche Einfahrt, welche die Insel gestattet, wird durch die Ruinen von Dnnolly Castle beherrscht, die auf jähem Felsenvorsprunge in das Meer hinaustreten und aus grüner Epheuumranknng altersgrau hervorschauen. Im Westen ragen hinter Kerrera die blauen Gipfel der Hebridemnfel Mull empor, unter deueu der Ben M ore über 1000 in hoch ist. Der Hafen m von Oban, sonst we- nig belebt, sieht in Mmm der Sommerzeit tag- lich mehrere große Mwidd Passagierdampfer kommen und gehen, welche die Fremd- 5 ' liuge zu diesem zmlwws^Ww^Kw^!^^W»^>Wawwrw?Mm! wunderbaren Ort führen. Nördlich von Oban liegt auf einem Vorgebirge, da, wo sich von dem Loch Linnhe einnebenarm abzweigt, das alte Schloß Dnnstaff- nage, der älteste Sitz der schottischen Könige. Der vier- eckige, nun ganz in Ruinen gesunkene Bau wird an den Ecken vou Türmen flankieri gang ist von der W«B|M Seeseite. Von den Mmwumw Maljg Zinnen der Burg hat mlmmish man eine herrliche Aussicht über Land |!^K|s Mmm W und Meer. Jmnord ^ "- ' westensteigt diegrüue Fmgalshohle. Insel Lismore aus den blauen Wogen aus und hinter dieser die nebeligen Morvenhügel; im Osten erhebt der Ben Cruachau seine gigantische Masse, und im Westen liegt Mull mit feinen Bergen. Dicht hinter dem Schlöffe steht in einem Wäldchen die Ruine einer kleinen gotischen Kapelle, in welcher die Gebeine alter Könige von Schottland ruhen. Von Oban aus führen häustg treffliche Dampfer die Fremden durch die wilden, gefahrvollen Klippen und um die große Insel Mull herum zu den be- rühmten Hebrideninseln Staffa und Jona. Die Fahrt ist hochromantifch,

2. Landschaftliche Charakterbilder der hervorragendsten Gegenden der Erde - S. 158

1885 - Leipzig [u. a.] : Spamer
158 Skandinavien. aber nicht zu erkennen, welches der Hauptfaktor in der Szene fet. Wir sehen nur eiu Labyrinth von Felsen und Wasser und fügen uns darein, das Ganze einfach „Mälar" zu nennen, und es unentschieden zu lassen, ob ein Fluß oder ein See uns auf seinen Wellen schaukelt. Überwiegend jedenfalls ist der Charakter eines Flusses, der sich nach gewissen Intervallen zu einem Becken (Fjärd) er- weitert; niemals aber wissen wir, ob wir einen Ausweg aus diesem Labyrinthe finden werden oder uns in eine Sackgasse verlausen haben. Noch weniger läßt sich jemals erkennen, ob wir zu unsrer Seite das Festland haben oder Inseln. Denn in das Festland dringen Buchten und Kanäle tief hinein und die Inseln schließen sich hinter einander zu dichten Massen und nehmen den Charakter des Festlandes an. Die Größe der Inseln aber wechselt von der „Blindskär", die sich kaum über den Wasserspiegel erhebt, und von dem kleinsten Holm, aus dem nur eiu wenig Moos und ein Strauch Platz findet, an bis zu jenen stattlichen Den, welche auf ihrem mehrere Quadratkilometer großen Rücken ganze Kirchspiele und Bezirke tragen. Der Mälar ist gleichsam eine „Schärenflur" mitten im Fest- lande. — Was die landschaftliche Natur des Mälar betrifft, so kann sie zwar interessant und reizvoll, nicht aber großartig genannt werden. Es sind immer dieselben Erscheinungen und dieselben Formen. Die einzelnen Inseln tragen mehr oder weniger den Charakter von Manlwnrfshügeln in der Höhe von 50—70 m, alle aus starrem Granit und mit Fichten und Kiefern bestanden. Man fährt durch diesen Jnselwald wie durch eiue verzauberte Welt. Die ewige Wiederkehr derselben Formen und Muster erzeugt zuletzt eine gewisse Melancholie, der wir schwer zu entrinnen vermögen. Der Wenersee, welcher 40 in über Meer liegt, wird durch eine niedrige Bodenschwelle von dem Mälarsee getrennt und die Entfernung noch bedeutend durch den Hjelmarsee verkürzt,, welcher eine Kanalverbindung mit dem Mälarsee besitzt. Der Wenersee ist eins der größte Binnenbecken Europas (5625 qkm groß), bildet eine Menge von Buchten und nimmt über 30 Flüsse auf, von denen der Klarelf im Norden der größte und bedeutendste ist. Das nördliche Ufer ist bergig, zum Teil waldreich mit vorgelagerten Schären, das südliche offen und eben. Es wird aus ihm eine lebhafte Schiffahrt betrieben, da er durch deu Götakanal mit der Ostsee und durch den Trollhättakanal mit der Nordsee in Verbindung steht und das dalsländische Seeensystem gleichfalls mit ihm verknüpft ist. Die Fahrt auf ihm hat für den Reisenden ihr In- teresse darin, daß sie in ihm das eigentümliche Gefühl erweckt, sich auf einem nicht zu überschauenden Binnenmeere zu befinden, das nnr durch die Felsen von Trollhätta zusammengehalten wird, auf die Länge ist jedoch die Fahrt höchst einförmig, und nur zeitweise wird das Auge durch bedeutende Punkte, z. B. gegen Süden dnrch den interessanten Berg Kinneknllen (275 in) und das mittelalterliche Schloß Leckö, gefeffelt. Der Wetterfee hat das klarste Waffer und die schönste Lage von allen Seeen des mittleren Schweden, aber er ist auch verrufen wegen seiner Stürme, die urplötzlich über die Wasserfläche dahiubrausen. Der erste Blick über den Wettersee ist, wenn wir mit der Eisenbahn nach Jönköping sahren, von einer solchen Hoheit und Schönheit, daß wir uns an den Golf von Genua oder Saleruo versetzt glauben. Vor Nässjö klimmen wir allmählich den Gebirgs- zng hinan, welcher den Wettersee südlich umgibt und erreichen endlich die

3. Landschaftliche Charakterbilder der hervorragendsten Gegenden der Erde - S. 143

1885 - Leipzig [u. a.] : Spamer
Dalmatien und die Boccha von Cattaro 143 Boccha dl Caltaro. Die cindre Hälfte der Gestade ragt aber auf in der grauen Färbung des nackten Kalkgesteins. Das fruchtbarste und schönste Gelände von ganz Dalmatien stellt die Bucht von Spalato, die sogenannte „Riviera", dar. Die Straße gewährt dort den anmutigsten Spaziergang mit Durchblicken durch die Oliven- bäume auf das Meer; au den Geländen des Weges blühen und dnften im Frühlinge viele taufend Blumen, unzählige Vögel zwitschern in den Zweigen und die Cikaden zirpen voll Vergnügen. Spalato selbst aber hat sich in die gewaltigen Trümmer des diocletianifchen Kaiserpalastes gebettet, aus dessen alt- ehrwürdigen Mauern es in der Gewandung blühender Rosenbäume, Oliven-, Orangen- und Weingärten gar wunderbar hervorschaut. Von den sämtlichen Buchten des dalmatischen Landes ist keine mit Recht berühmter als die Boccha von Cattaro. Der Eingang derselben befindet sich zwischen mäßig hohen Bergen, deren nördliche Spitze die Pnnta di Ostro

4. Landschaftliche Charakterbilder der hervorragendsten Gegenden der Erde - S. 175

1885 - Leipzig [u. a.] : Spamer
Die Krim. 175 von Bächen zu reißenden Strömen an, die alles mit fortreißen und großen Schaden anrichten. Die wellenförmige Küste, welche gewöhnlich eine felsige Natur hat, ist mit einem sandigen Rande umgürtet, an dem hin und wieder eiue kleine Bucht zu kühlenden Seebädern einladet. Aalta, die einzige bedeutendere Stadt der ganzen Südküste und an deren Mitte gelegen, baut sich hart am Meeresufer, am Ausgange eines großen fruchtbaren Thales, auf. Hinter demselben steigt die anfangs erwähnte Küstenstraße ziemlich steil an und setzt ihren vielgeschlungenen Lauf am Rande der Berge dnrch eine reiche und anmutige Landschaft weiter fort. Orianda. Nicht fern von der Stadt liegt Livadia, in dessen reizenden, quellenreichen Gärten der herrliche Sommerpalast Kaiser Alexanders Ii. sich erhebt. In der Nähe liegt zwischen Felsmassen und bewaldeten Hügeln das nicht minder prächtige Orianda, der Palast der früheren Kaiserin. Und wenn wir die Straße weiter verfolgen, so erschließt jede Biegung derselben dem staunenden Auge neue Schönheiten. Man erreicht Alupka, das herrliche Schloß des Fürsten Woronzow, von grünem Granit im Stil einer mittelalterlichen Burg mit zahlreichen Türmchen und in großartigen Dimensionen erbaut, welches sich in Orangen-, Myrten- und Cypresseuhaine hüllt. Exotische Pflanzen aller Art erfüllen die Hallen und bedecken die Galerien, so daß der Besucher sich in ein Feenland verseht glaubt. Von dem Schlosse führen Terrassen und schattige Lanbengänge nach dem Meere hinab, wo ein schöner Pavillon zum Baden einladet. Weiter hinauf aber breitet

5. Landschaftliche Charakterbilder der hervorragendsten Gegenden der Erde - S. 258

1885 - Leipzig [u. a.] : Spamer
258 Asien. Stellenweise muß man bis an die Kniee im Moraste waten, in dem Dickichte aber lauern ans den Wanderer zu vielen Tausenden jene scheußlichen Blut- egel, die von den Blättern an die Kleider und von diesen an den Körper des Menschen überkriechen und ihm dann gründlich das Blut abzapfen. Der Fuß des Berges befindet sich an einem schönen Flusse, dessen felsiges User von hohen Farnkräutern überwachsen ist. Durch ein morastiges Dickicht, welches durch die Axt gangbar gemacht werden muß, steigt man in einen lustigen Wald hinaus, der des Unterholzes entbehrt und dem Wanderer kein Hindernis bereitet. Mäßig klimmt man empor, zur Linken dem tiefen Bett eines Bergstroms nach- gehend. Dann folgt ein ebenes Plateau, worauf der Berg steiler, der Wald dichter wird. Nach einiger Zeit erreicht man ein großes Steinfeld, das sich längs des Berges hinzieht und steil in die Tiefe fällt; in einzelnen Spalten desselben gedeihen prachtvolle Pflanzen mit großer Üppigkeit, besonders die wunderbaren „Kannenpflanzen" mit ihren natürlichen Wasserkrügen; auch Koni- feren finden sich hier. Weiter empor geht man durch Haine prachtvoller Farn- kränter, die große ausgebreitete haudsörmige Wedel an schlanken, 2—3 m hohen Stämmen tragen; dann zeigt sich eine alpine Vegetation; der Wald, der weiterhin folgt, wird immer zwerghafter und krüppeliger und auf einem Wege, der abwechselnd an Bergrücken vorbeiführt und in Thalgründe hinabsteigt, er- reicht man eine niedrige Spitze, die von dem Hauptgipfel durch eiue tiefe Ein- fatteluug getrennt ist. Steigt man zu derselben hinab, so behält man den Aus- stieg zu dem Hauptgipfel übrig, der höchst beschwerlich ist, indem man bei dem- selben die Hände zu Hilfe nehmen muß. Eine kleine felsige Plattform mit Rhododendron und anderm Gesträuch bezeichnet den Gipfel, der etwa 1330 in hoch ist. Die Aussicht von diesem Punkte gestaltet sich um deswillen hoch- interessant, weil sie eine gewaltige Tropenwaldlandschaft dem Auge austhut, die vielfach von gewundenen, glitzernden Flüssen durchzogen wird. Das weiter nordwärts gelegene Gebirge der Halbinsel Malakka bietet Landschaften von ähnlicher Tropenschönheit. Hier liegt, etwa in gleicher geographischer Breite mit der Nordspitze Sumatras, an der Westküste der Halbinsel die englische Insel Pin an g, deren Wichtigkeit fortwährend infolge des dort betriebenen Gewürznelkenbaues wächst. Von dieser Insel, die einem tropischen Waldparke gleicht und auch stattliche Erhebungen besitzt, schweift das Auge leicht hinüber zu den Bergen des benachbarten Malakka, dessen Herrschaft Siam beansprucht. Das vorangehende Bild zeigt uns in der Landschaft Pinangs zugleich die Tropenwelt Malakkas und der höheren Teile Hinterindiens. __Nach Wallace u. a. 16. Das chinesische Tiefland. Das chinesische Tiefland beginnt an dem Südufer des Jaugtsekiang in der Nähe der Hangtschöu-Bucht und endet in der Ebene von Peking. Gegen Norden hin spitzt es sich allmählich zu, indem die Küste nach Westen zurückweicht, die Gebirgs- läuder Nordchinas aber gegen Osten vorrücken. Nach dem Meere zu erfährt das Tiefland eine Unterbrechung durch die kahlen Berge Schantnngs (1200 in hoch), die von dem alten und dem neuen Laufe des Hoangho umschlossen werden. Auf der den Busen von Perschili von dem Gelben Meere trennenden Halbinsel erheben sich Berge von 1900 m, die durch einen völlig ebenen Isthmus abgesondert werden.

6. Landschaftliche Charakterbilder der hervorragendsten Gegenden der Erde - S. 223

1885 - Leipzig [u. a.] : Spamer
■ Die horizontale und vertikale Gliederung Asiens :c. 223 und Syr-Amu. Die beiden letzteren bilden gemeinsam mit dem Aralsee das hervorragendste Binnengewässersystem; andre Binnenlandsströme schließen sich an das Becken des Balkasch-, des Lob- und des Hamnnsees an. Durch die kühne Expedition des schwedischen Professors Nordenskjöld ist die Nordküste der Alten Welt genauer als bisher bekannt geworden. Am Nachmittage des 1l. August 1878 — so berichtet derselbe — hatte sich das Wetter aufgeklärt, so daß man weitersegeln konnte. Einzelne Stücke Eis er- schienen und gegen Nacht nahm das Eis in bedenklicher Weise zu, doch erwies es sich meist als Baieis und so durchfressen, daß es eigentlich nur einen zu- sammenhängenden Brei bildete. Obwohl sich zu Zeiten ein so dichter Nebel über die See lagerte, daß die Fahrzeuge sich gegenseitig ihre Position mit Hilfe der Dampfpfeife anzeigen mußten, wurde doch die Fahrt gegen Nordosten auf einer unbekannten Bahn fortgesetzt, welche durch Holmen durchsetzt war, die einen Schärengürtel von Dicksonshafen längs der Küste bis Kap Tscheljuskin bildeten. Die ausgezeichnete Führung des Schiffes bewirkte, daß dasselbe kein einziges Mal auf Grund kam. Der Salzgehalt des Meeres nahm zu und das organische Leben am Grunde des Meeres wurde reicher, während sich die Tem- peratnr verminderte. In einem trefflichen Hafen zwischen der Taimyrinsel und dem festen Lande, welcher den Namen Actiniahafen erhielt, wurde vom 14. bis 18. August auf klares Wetter gewartet. Das Laud war schneefrei und mit einer graugrünen Vegetation bedeckt, die aus Grasarten, Moosen und Flechten bestand. Trotzdem der Nebel noch nicht geschwunden war, wurde am 18. August die Fahrt fortgesetzt. Dieselbe ging längs dem Westrande der Taimyrinsel ent- lang, vor welcher eine Menge auf der Karte nicht angegebener Inseln liegt. Eis wurde hier nur in geringer Menge angetroffen, und zwar nur zerfreffenes Baieis, welches bald wegschmelzen mußte; auch die Taimyrbucht war fast völlig eisfrei. Am 19. August wurde längs der Küste von der Tfcheljuskiuhalbinfel in einem äußerst dichten Nebel, der sich nur auf Stunden foweit lichtete, daß man die Umrisse des Landes sehen konnte, weiter gesegelt. Dabei fand man ein weitgestrecktes Feld zusammenhängenden Eises, welches vor einer Bucht an der Westküste der Taimyrhalbinsel lagerte. Bei der Annäherung an die Kante dieses Eisfeldes zeigte es sich, daß auch dieses durchfreffeu war. Der Nebel hinderte, weit zu sehen, und es war zu befürchten, daß er auch eine Landung auf Asiens nördlichster Spitze zur Unmöglichkeit machen würde. Aber bald er- schien eine eisfreie Landspitze im Nordosten den Blicken; ein wenig nach Norden öffnete sich eine kleine eisfreie Bucht des Landes. In dieser warf man am 19. August Anker; die nördlichste Spitze der Alten Welt war erreicht! Die Luft hatte sich inzwischen völlig geklärt und die Landspitze lag im Sonnenschein und schneefrei da. Kap Tscheljuskin bildet eine niedrige Landspitze, welche durch die Bucht, in der das Schiff lag, in zwei Teile geteilt wird. Eine Berghöhe läuft, sich allmählich senkend, von dem östlichen Strande mit der Küste parallel nach L?üden. Landeinwärts scheint sich der Berg bis zu 349 m zu erhöhen. Sowohl die Berghöhe wie das Flachland waren nahezu schneefrei; an den meisten Stellen des Strandes war aber ein Schneefuß zurückgeblieben. Wenn nun auch bei der Fortsetzung der Fahrt zunächst wieder Nebel und Treibeismasfen mehrfach sehr hinderlich waren, so wurde doch am Abende des 23. August die nordöstlichste spitze der östlichen Taimyrhalbinsel erreicht; man kam in eine völlig

7. Landschaftliche Charakterbilder der hervorragendsten Gegenden der Erde - S. 266

1885 - Leipzig [u. a.] : Spamer
266 Asien. gewundenen Sauf. Links schließt wiederum eine hohe Bergkette mauerartig das Thal ein, dessen Grund sich allmählich nach beiden Seiten aufwärts biegt. Die ebenen Teile des Thales bilden jetzt Reisfelder, welche im Frühjahr mit glänzend grünen Halmen anmutig bedeckt sind; 30—40 km fährt man durch das reizende Thal, ehe man Bua erreicht. Über demselben erhebt sich in stolzer Majestät der Vulkangipfel des Sago. Seine hohen Wände find so tief eingeschnitten, daß man von dem Thale aus direkt in den Krater sehen kann. Dieser riesige Vulkan auf der einen und die jähen Kalksteinberge mit ihren spitzen Nadeln auf der andern Seite geben dem Thale von Bua einen so wunder- vollen Abschluß, daß jeder Naturfreund eutzückt wird. Bua ist noch dadurch merkwürdig, daß die besprochene Kalksteinkette von einer tunnelartigen Grotte mit köstlichen Stalaktiten durchzogen wird, die nach ungefährer Schätzung 38 km lang ist. Die Schlucht, die in den Krater des Sagoberges hinaufführt, bildet einen großen Kaffeegarten, „Rajahs-Woune" genannt, dessen Kaffeebäume herr- lich gedeihen. Das ganze Innere des Kraters ist mit herrlichem Walde bedeckt, ein Zeichen dafür, daß der Sagoberg schon längst nicht als Vulkan thätig gewesen ist. Unweit der geschilderten Gegend erhebt sich, ostwärts von Padang, der 2540 m hohe Vulkan Tal an g über alle seine Nachbarn. Der Weg zu seinem Gipfel führt an drei bedeutenden Gebirgsfeeen vorüber, welche meist nur vou einförmigen Farnkräutern und Gräsern umgeben sind. In der Nähe des dritten Sees erscheint der Gipfel des Talang in prächtigen Umriffen, den man durch dichteu Wald, in einem trocknen Bachbette entlang und an einem Schwefel- dämpfe aushauchenden Spalte vorüber endlich erreicht. Das Panorama wird als ein überaus glänzendes geschildert. Ein wirres Durcheinander von Bergen, Thälern und Seeen wird sichtbar und in weiterer Ferne Meer und Inseln. Unmittelbar unter dem Fuße breiten sich die Bergseeen des Talang — außer denjenigen, die man im Vorübergehen gesehen hat, noch ein vierter — aus, und unter den Bergen der Nachbarschaft sind der früher erwähnte Merapi und der Sago die imposantesten. — Die Vegetation Javas und Sumatras ist in jeder Beziehung bewundernswert. Beim ersten Landen fällt die schlanke, graziöse Kokospalme ins Auge. In ihrer Nähe wachsen Pandane, Banane, Melonen- bäum, dann folgen Baumsarn, Bambus und allmählich höher emporsteigend Feigenbaum, Lorbeer, Eiche, prächtige Orchideen, und auf den höchsten Bergen Nadelbäume, Rubiaceeu und Heidekraut. Unter den köstlichen Früchten sind die des Mangobaums, des Duku und des Brotfruchtbaums besonders zu schätzen. 19. Die Molutckkli. Im Norden der Bandafee, welche durch die östlichsten der kleinen Sunda- infein im Süden begrenzt wird, liegen die Molnkken oder Gewürzinseln. Den Südostrand dieser Gruppe bildet die kleine, aber höchst wichtige Banda- grnppe, an die sich nördlich und nordwestlich die Amboinen anschließen. Von ihnen ist Ceram die größte, das kleine vulkanische Amboiua die wichtigste Insel. Nördlich folgen dann die eigentlichen Molukkeu, deren größte Gilolo an ihrer Westseite von kleinen Inseln mit Vulkanen begleitet wird; zu den letzteren gehört Ternate, das den politischen Mittelpunkt des ganzen Archipels darstellt. —

8. Landschaftliche Charakterbilder der hervorragendsten Gegenden der Erde - S. 268

1885 - Leipzig [u. a.] : Spamer
268 Asien, Die Baudaiuseln sind mit einer ungewöhnlich dichten und prachtvoll grünen Vegetation bedeckt und bilden einen entzückenden kleinen Erdfleck; sie schließen einen sicheren Hasen ein, von dem aus kein Ausgang sichtbar ist und in dessen tiefem, durchsichtigem Wasser man 7—8 Faden tief alle Gegenstände erkennen kann. Auf der einen Insel türmt ein immer rauchender, mächtiger Vulkan seine nackte Spitze auf (den unser Bild darstellt), während die beiden andern größeren Inseln bis an den Gipfel ihrer Hügel mit herrlichem Pflanzenwnchfe bedeckt sind. Von diesen Inseln trägt wiederum die kleinere eine freundliche Stadt, von eiuem alten portugiesischen Fort begrenzt; die größere hat die Form eines Hufeisens und ist mit einer Reihe steiler Hügel bedeckt, die Muskatnußgärten tragen. Schöner kristallinischer Basalt bildet den Gipfel, harter schieferiger Sandstein die unteren Teile der kleinen Insel, um deren Seegestade ungeheure Lavablöcke und Massen weißen Kalksteins umhergestreut sind; auf der größereu Insel hingegen erheben sich Korallenfelsen von 100—140 m Höhe und über diese schichteu sich Lava und Basalt ans. Die stark vulkanische Erdrinde wird fast jedes Jahr durch Erdbeben erschüttert, und in Zwischenräumen von wenigen Jahren treteu so heftige Erdbeben auf, daß Häuser zerstört und Schiffe aus dem Hasen in die Straßen getragen werden. Ungeachtet dieser Verluste sowie des überaus geringen Umsangs und der isolierten Lage der Inseln sind die- selben für die holländische Regierung von ganz unschätzbarem Werte als die wichtigsten Muskatnußgärten der Erde. Fast die ganze Oberfläche ist mit Muskatnußbäumen bepflanzt, welche unter dem Schatten hoher Kanarienbäume (Canarium commune) wachsen. Der vulkanische Boden, der Schatten und die Feuchtigkeit der Inseln, auf denen es mehr oder weniger jeden Monat im Jahre regnet, scheinen dem Muskatnußbaume am besten zuzusagen, welcher keines Düngers und fast gar keiner Pflege bedarf. Das ganze Jahr hin- durch stndet man Blumen und reife Früchte, und es kommen keine derartigen Krankheiten vor, welche unter einem gezwungenen und uunatürlichen Kultur- fystem die Muskatnußpflanzungen auf Singapur und Pinang zu Grunde ge- richtet haben. Wenige kultivierte Pflanzen sind an Schönheit mit den Mnskat- Nußbäumen zu vergleichen. 6 —10 m hoch steigen sie in edler Form empor und tragen gelbe Blüten. Die Frucht ist von der Größe und der Farbe eines Pfirsichs, aber etwas oval; sie hat eine zähfleischige Konsistenz, springt in der Reife auf und zeigt inwendig die dunkelbraune Nuß, von der karmesinroten Muskatblüte bedeckt. Innerhalb der dünnen harten Schale der Nuß liegt der Same, welcher die Muskatnuß des Haudels darstellt. Man kann sich denken, welchen reizvollen Anblick die Früchte innerhalb der glatten Blätter an dem schlanken Stamme gewähren. Dieselben werden zu allen Zeiten des Jahres, wenn anch hauptsächlich im Juni und September, abgeerntet. Die Zahl der Bäume wird auf 450 000 geschätzt, vou deuen nur % trägt; trotzdem betrug die jährliche Durchschnittsernte 580 000 Amsterdamer Pfund Nüsse und 137 000 Pfund Muskatblüten. Es ist ein herrlicher Genuß, in einem solchen Muskat- nußgarten spazieren zu geheu. Unter den Bänmen breitet sich ein Teppich von grünem Grase aus, während die Kanarienbänme, in gewaltiger Höhe empor- ragend, ihre knorrigen Arme über die Muskatnußbäume ausbreiten, dieselben gegen die starken Winde und die übermäßige Hitze zu schützen. Die Wurzeln

9. Landschaftliche Charakterbilder der hervorragendsten Gegenden der Erde - S. 273

1885 - Leipzig [u. a.] : Spamer
— Dschebel Tezah. C. Afrikn. I. Die horizontale und vertikale Gliederung Afrikas. Der hohe Mas. Afrika liegt als gewaltige, wenig gegliederte Landmasse zwischen dem Mittel- meere und dem Atlantischen und Indischen Ozean, von denen die letzteren sich im Süden mit einander berühren; seine Nordhälfte hat die Gestalt eines Tra- pezes, seine Südhälfte bildet nahezu ein gleichschenkliges Dreieck. Der überaus einförmigen Küstenbildnng, die sich dadurch kennzeichnet, daß keine bedeutenden Ausläufer in das Meer hinaustreten und ebensowenig tiefere Meeresarme in die Ränder einschneiden, entsprechen auch die Bodenverhältnisse des Erdteils. Es fehlen reichverzweigte Gebirgssysteme, wie dieselben in Asien und Amerika vorkommen, gänzlich, ebenso ausgedehntere Tiefebenen mit großen schiffbaren Strömen; Afrika ist vielmehr das Land der Plateaus. Zunächst bildet ganz Südafrika ein gewaltiges Hochland, welches wiederum in mehrere kleinere Plateaus zerfällt. Im allgemeinen neigen sich dieselben mit ihren Rändern nicht allmählich zur Küste, sondern fallen in breiteren oder schmäleren Terrassen plötzlich herab. Die unterste dieser Stnsen reicht meist unmittelbar bis zur Küste heran oder bietet nur uoch für einen schmalen Tieflandsgürtel Platz, der dann von einem sumpfigen und uugesunden Waldgebiete erfüllt zu sein pflegt. Natürlich beschränkt diese Terrassenbildung des Landes meist die Schiffbarkeit der Ströme auf die Küstenstriche, weil dieselben mit Wasserfällen und Stromschnellen die Landschaftliche Charakterbilder. 18 —

10. Landschaftliche Charakterbilder der hervorragendsten Gegenden der Erde - S. 274

1885 - Leipzig [u. a.] : Spamer
274 Afrika, Gebirgsstufen durchbrechen müssen, und daher kommt es, daß die ziemlich be- trächtliche Anzahl der vorhandenen fließenden Gewässer keine Lebensadern für den Verkehr und keine Bahnen für die Erschließung des Erdteils bilden können. — Auch Nordafrika stellt im gauzeu ein gewaltiges Hochlandsgebiet dar, in dessen Erstreckung von Westen nach Osten sich das ungeheure Wüstengebiet der Sahara ausdehnt; das letztere wird im Nordwesten von dem Atlassystem, im Osten von dem Stufenlande des Nil, im Südwesten von Hochsudan und im Südosten von dem Tafellande Abessinien begrenzt, während südwärts Flachsudan die Scheide- grenze nach dem Hochlande von Südafrika zu bildet. An der ungünstigen Be- schasfenheit der Gewässer nehmen auch der Senegal und Gambia teil, und nur Nil und Niger treten als schiffbare Wasserläufe, deren Bedeutung für Verkehr und Kulturentwickelung fortlaufend wachsen muß, bedeutsam hervor. Im Nordwesteu von Afrika nimmt das Gebiet des Atlas einen Flächen- räum von 157 000 qkm ein; er zerfällt in zwei große, nahezu gleiche Teile, nämlich in den marokkanischen und in den algerisch-tunesischen Atlas, deren Scheidung durch einen Gebirgsknotenpuukt markiert wird, welcher die Wasserscheide zwischen dem Atlantischen Ozean, der Sahara und dem Mittel- meere bildet. Die westliche, marokkanische Hälfte hebt sich über der östlichen bedeutend empor; sie ist im vollkommeneren Sinne Hochgebirge mit einer höchsten Erhebung von 4000 in, während die östliche kaum ausnahmsweise bis zu 2300 m emporragt. Mit Recht wird daher der westliche Atlas auch der „hohe" ge- uannt. Im allgemeinen herrscht bei dem ganzen Gebirge die Richtung von Süd- Westen nach Nordosten vor; jedoch keineswegs in einer geraden Linie. Der hohe Atlas beginnt mit dem Kap Ghir am Atlantischen Ozean und bildet, in nord- östlicher Richtung streichend, ein völlig ausgeprägtes Kammgebirge, das namentlich im Süden der Stadt Marokko als eine mächtige (50 km lange), ununterbrochene, steile Mauer von 3650 m Höhe erscheint, über welche ein halbes Dutzend hoher Gipfel noch um 2—300 na.emporragt. Bei Fas (Fez) ist das Gebirge tertiärer Natur und schließt beträchtliche Lager von Steinsalz in sich, durch die sich die aus dem Gebirge herabkommenden Wildbäche zur Trockenzeit mit einer weißen Küste von Salzesfloreszenzen bedecken, welche von den Bewohnern ausgebeutet und ans den Markt von Fas gebracht worden. Diese Stadt, eine der Residenzen des Sultans von Marokko, besteht ans den Teilen Alt- und Nen-Fas, von denen ersteres den nördlichen Teil bildet. Während Neu-Fas vollkommen in der Ebene liegt, wird Alt-Fas mit Ausnahme der Südseite ganz von den Bergen des Atlas umschlossen und ist nach Osten zu teilweise an der Bergwand hinaufgebaut. Dieser Teil des Atlas heißt Djebel-Ssala und ist etwa 1000 m hoch. Durch eine» breiten Gürtel lachender Obstgärten, in denen Feigen, Orangen, Pfirsiche, Aprikosen, Granaten, Wein und Kirschen gezogen werden, gelangt man zu Olivenwaldungen empor, denen ein breiter Gürtel immergrüner Eichen und andrer Bäume folgt, während ein letzter Gürtel nur mit Zwergpalmen und Buschwerk bedeckt ist. Oben auf dem Berge, von welchem aus man eine prächtige Übersicht über die Stadt Fas, über die Ebene bis zum großen Atlas sowie über das nach Westen hinziehende Serone- gebirge hat, befinden sich mehrere Quellen und sogar Gärten und Ackerbau. In seinem südwestlichen Teile bildet der hohe Atlas mehrere parallele Ketten, deren erste aus einer Reihe mittelhoher Hügel mit abgeplatteten Gipfeln,
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