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Geschlecht (WdK): koedukativ
An der schottischen Westküste. Staffa. 149
grasreiche Hügel zeigt, fast völlig abgeschlossen. Die nördliche Einfahrt, welche
die Insel gestattet, wird durch die Ruinen von Dnnolly Castle beherrscht,
die auf jähem Felsenvorsprunge in das Meer hinaustreten und aus grüner
Epheuumranknng altersgrau hervorschauen. Im Westen ragen hinter Kerrera
die blauen Gipfel der Hebridemnfel Mull empor, unter deueu der Ben
M ore über 1000 in
hoch ist. Der Hafen m
von Oban, sonst we-
nig belebt, sieht in Mmm
der Sommerzeit tag-
lich mehrere große Mwidd
Passagierdampfer
kommen und gehen,
welche die Fremd- 5 '
liuge zu diesem zmlwws^Ww^Kw^!^^W»^>Wawwrw?Mm!
wunderbaren Ort
führen.
Nördlich von
Oban liegt auf einem
Vorgebirge, da, wo
sich von dem Loch
Linnhe einnebenarm
abzweigt, das alte
Schloß Dnnstaff-
nage, der älteste
Sitz der schottischen
Könige. Der vier-
eckige, nun ganz in
Ruinen gesunkene
Bau wird an den
Ecken vou Türmen
flankieri
gang ist von der W«B|M
Seeseite. Von den Mmwumw Maljg
Zinnen der Burg hat mlmmish
man eine herrliche
Aussicht über Land |!^K|s Mmm W
und Meer. Jmnord ^ "- '
westensteigt diegrüue Fmgalshohle.
Insel Lismore aus den blauen Wogen aus und hinter dieser die nebeligen
Morvenhügel; im Osten erhebt der Ben Cruachau seine gigantische Masse,
und im Westen liegt Mull mit feinen Bergen. Dicht hinter dem Schlöffe steht
in einem Wäldchen die Ruine einer kleinen gotischen Kapelle, in welcher die
Gebeine alter Könige von Schottland ruhen.
Von Oban aus führen häustg treffliche Dampfer die Fremden durch die
wilden, gefahrvollen Klippen und um die große Insel Mull herum zu den be-
rühmten Hebrideninseln Staffa und Jona. Die Fahrt ist hochromantifch,
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Staffa Dnnolly Mmwumw Maljg Ben_Cruachau Staffa Jona
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Geschlecht (WdK): koedukativ
158 Skandinavien.
aber nicht zu erkennen, welches der Hauptfaktor in der Szene fet. Wir sehen
nur eiu Labyrinth von Felsen und Wasser und fügen uns darein, das Ganze
einfach „Mälar" zu nennen, und es unentschieden zu lassen, ob ein Fluß oder
ein See uns auf seinen Wellen schaukelt. Überwiegend jedenfalls ist der Charakter
eines Flusses, der sich nach gewissen Intervallen zu einem Becken (Fjärd) er-
weitert; niemals aber wissen wir, ob wir einen Ausweg aus diesem Labyrinthe
finden werden oder uns in eine Sackgasse verlausen haben. Noch weniger läßt
sich jemals erkennen, ob wir zu unsrer Seite das Festland haben oder Inseln.
Denn in das Festland dringen Buchten und Kanäle tief hinein und die Inseln
schließen sich hinter einander zu dichten Massen und nehmen den Charakter des
Festlandes an. Die Größe der Inseln aber wechselt von der „Blindskär", die
sich kaum über den Wasserspiegel erhebt, und von dem kleinsten Holm, aus dem
nur eiu wenig Moos und ein Strauch Platz findet, an bis zu jenen stattlichen Den,
welche auf ihrem mehrere Quadratkilometer großen Rücken ganze Kirchspiele und
Bezirke tragen. Der Mälar ist gleichsam eine „Schärenflur" mitten im Fest-
lande. — Was die landschaftliche Natur des Mälar betrifft, so kann sie zwar
interessant und reizvoll, nicht aber großartig genannt werden. Es sind immer
dieselben Erscheinungen und dieselben Formen. Die einzelnen Inseln tragen
mehr oder weniger den Charakter von Manlwnrfshügeln in der Höhe von
50—70 m, alle aus starrem Granit und mit Fichten und Kiefern bestanden.
Man fährt durch diesen Jnselwald wie durch eiue verzauberte Welt. Die ewige
Wiederkehr derselben Formen und Muster erzeugt zuletzt eine gewisse Melancholie,
der wir schwer zu entrinnen vermögen.
Der Wenersee, welcher 40 in über Meer liegt, wird durch eine niedrige
Bodenschwelle von dem Mälarsee getrennt und die Entfernung noch bedeutend
durch den Hjelmarsee verkürzt,, welcher eine Kanalverbindung mit dem Mälarsee
besitzt. Der Wenersee ist eins der größte Binnenbecken Europas (5625 qkm groß),
bildet eine Menge von Buchten und nimmt über 30 Flüsse auf, von denen
der Klarelf im Norden der größte und bedeutendste ist. Das nördliche Ufer
ist bergig, zum Teil waldreich mit vorgelagerten Schären, das südliche offen
und eben. Es wird aus ihm eine lebhafte Schiffahrt betrieben, da er durch
deu Götakanal mit der Ostsee und durch den Trollhättakanal mit der
Nordsee in Verbindung steht und das dalsländische Seeensystem gleichfalls
mit ihm verknüpft ist. Die Fahrt auf ihm hat für den Reisenden ihr In-
teresse darin, daß sie in ihm das eigentümliche Gefühl erweckt, sich auf einem
nicht zu überschauenden Binnenmeere zu befinden, das nnr durch die Felsen
von Trollhätta zusammengehalten wird, auf die Länge ist jedoch die Fahrt höchst
einförmig, und nur zeitweise wird das Auge durch bedeutende Punkte, z. B.
gegen Süden dnrch den interessanten Berg Kinneknllen (275 in) und das
mittelalterliche Schloß Leckö, gefeffelt.
Der Wetterfee hat das klarste Waffer und die schönste Lage von allen
Seeen des mittleren Schweden, aber er ist auch verrufen wegen seiner Stürme,
die urplötzlich über die Wasserfläche dahiubrausen. Der erste Blick über den
Wettersee ist, wenn wir mit der Eisenbahn nach Jönköping sahren, von einer
solchen Hoheit und Schönheit, daß wir uns an den Golf von Genua oder
Saleruo versetzt glauben. Vor Nässjö klimmen wir allmählich den Gebirgs-
zng hinan, welcher den Wettersee südlich umgibt und erreichen endlich die
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Personennamen: Holm
Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Europas Ostsee Schweden Wettersee Genua Wettersee
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Dalmatien und die Boccha von Cattaro
143
Boccha dl Caltaro.
Die cindre Hälfte der Gestade ragt aber auf in der grauen Färbung des
nackten Kalkgesteins. Das fruchtbarste und schönste Gelände von ganz Dalmatien
stellt die Bucht von Spalato, die sogenannte „Riviera", dar. Die Straße
gewährt dort den anmutigsten Spaziergang mit Durchblicken durch die Oliven-
bäume auf das Meer; au den Geländen des Weges blühen und dnften im
Frühlinge viele taufend Blumen, unzählige Vögel zwitschern in den Zweigen
und die Cikaden zirpen voll Vergnügen. Spalato selbst aber hat sich in die
gewaltigen Trümmer des diocletianifchen Kaiserpalastes gebettet, aus dessen alt-
ehrwürdigen Mauern es in der Gewandung blühender Rosenbäume, Oliven-,
Orangen- und Weingärten gar wunderbar hervorschaut.
Von den sämtlichen Buchten des dalmatischen Landes ist keine mit Recht
berühmter als die Boccha von Cattaro. Der Eingang derselben befindet
sich zwischen mäßig hohen Bergen, deren nördliche Spitze die Pnnta di Ostro
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Krim. 175
von Bächen zu reißenden Strömen an, die alles mit fortreißen und großen
Schaden anrichten.
Die wellenförmige Küste, welche gewöhnlich eine felsige Natur hat, ist mit
einem sandigen Rande umgürtet, an dem hin und wieder eiue kleine Bucht zu
kühlenden Seebädern einladet. Aalta, die einzige bedeutendere Stadt der
ganzen Südküste und an deren Mitte gelegen, baut sich hart am Meeresufer,
am Ausgange eines großen fruchtbaren Thales, auf. Hinter demselben steigt die
anfangs erwähnte Küstenstraße ziemlich steil an und setzt ihren vielgeschlungenen
Lauf am Rande der Berge dnrch eine reiche und anmutige Landschaft weiter fort.
Orianda.
Nicht fern von der Stadt liegt Livadia, in dessen reizenden, quellenreichen
Gärten der herrliche Sommerpalast Kaiser Alexanders Ii. sich erhebt. In der
Nähe liegt zwischen Felsmassen und bewaldeten Hügeln das nicht minder prächtige
Orianda, der Palast der früheren Kaiserin. Und wenn wir die Straße weiter
verfolgen, so erschließt jede Biegung derselben dem staunenden Auge neue
Schönheiten. Man erreicht Alupka, das herrliche Schloß des Fürsten Woronzow,
von grünem Granit im Stil einer mittelalterlichen Burg mit zahlreichen Türmchen
und in großartigen Dimensionen erbaut, welches sich in Orangen-, Myrten- und
Cypresseuhaine hüllt. Exotische Pflanzen aller Art erfüllen die Hallen und
bedecken die Galerien, so daß der Besucher sich in ein Feenland verseht glaubt.
Von dem Schlosse führen Terrassen und schattige Lanbengänge nach dem Meere
hinab, wo ein schöner Pavillon zum Baden einladet. Weiter hinauf aber breitet
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
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Geschlecht (WdK): koedukativ
258 Asien.
Stellenweise muß man bis an die Kniee im Moraste waten, in dem Dickichte
aber lauern ans den Wanderer zu vielen Tausenden jene scheußlichen Blut-
egel, die von den Blättern an die Kleider und von diesen an den Körper des
Menschen überkriechen und ihm dann gründlich das Blut abzapfen. Der Fuß
des Berges befindet sich an einem schönen Flusse, dessen felsiges User von hohen
Farnkräutern überwachsen ist. Durch ein morastiges Dickicht, welches durch
die Axt gangbar gemacht werden muß, steigt man in einen lustigen Wald
hinaus, der des Unterholzes entbehrt und dem Wanderer kein Hindernis bereitet.
Mäßig klimmt man empor, zur Linken dem tiefen Bett eines Bergstroms nach-
gehend. Dann folgt ein ebenes Plateau, worauf der Berg steiler, der Wald
dichter wird. Nach einiger Zeit erreicht man ein großes Steinfeld, das sich
längs des Berges hinzieht und steil in die Tiefe fällt; in einzelnen Spalten
desselben gedeihen prachtvolle Pflanzen mit großer Üppigkeit, besonders die
wunderbaren „Kannenpflanzen" mit ihren natürlichen Wasserkrügen; auch Koni-
feren finden sich hier. Weiter empor geht man durch Haine prachtvoller Farn-
kränter, die große ausgebreitete haudsörmige Wedel an schlanken, 2—3 m
hohen Stämmen tragen; dann zeigt sich eine alpine Vegetation; der Wald, der
weiterhin folgt, wird immer zwerghafter und krüppeliger und auf einem Wege,
der abwechselnd an Bergrücken vorbeiführt und in Thalgründe hinabsteigt, er-
reicht man eine niedrige Spitze, die von dem Hauptgipfel durch eiue tiefe Ein-
fatteluug getrennt ist. Steigt man zu derselben hinab, so behält man den Aus-
stieg zu dem Hauptgipfel übrig, der höchst beschwerlich ist, indem man bei dem-
selben die Hände zu Hilfe nehmen muß. Eine kleine felsige Plattform mit
Rhododendron und anderm Gesträuch bezeichnet den Gipfel, der etwa 1330 in
hoch ist. Die Aussicht von diesem Punkte gestaltet sich um deswillen hoch-
interessant, weil sie eine gewaltige Tropenwaldlandschaft dem Auge austhut, die
vielfach von gewundenen, glitzernden Flüssen durchzogen wird. Das weiter
nordwärts gelegene Gebirge der Halbinsel Malakka bietet Landschaften von
ähnlicher Tropenschönheit. Hier liegt, etwa in gleicher geographischer Breite
mit der Nordspitze Sumatras, an der Westküste der Halbinsel die englische
Insel Pin an g, deren Wichtigkeit fortwährend infolge des dort betriebenen
Gewürznelkenbaues wächst. Von dieser Insel, die einem tropischen Waldparke
gleicht und auch stattliche Erhebungen besitzt, schweift das Auge leicht hinüber
zu den Bergen des benachbarten Malakka, dessen Herrschaft Siam beansprucht.
Das vorangehende Bild zeigt uns in der Landschaft Pinangs zugleich die
Tropenwelt Malakkas und der höheren Teile Hinterindiens.
__Nach Wallace u. a.
16. Das chinesische Tiefland.
Das chinesische Tiefland beginnt an dem Südufer des Jaugtsekiang in der
Nähe der Hangtschöu-Bucht und endet in der Ebene von Peking. Gegen Norden
hin spitzt es sich allmählich zu, indem die Küste nach Westen zurückweicht, die Gebirgs-
läuder Nordchinas aber gegen Osten vorrücken. Nach dem Meere zu erfährt das
Tiefland eine Unterbrechung durch die kahlen Berge Schantnngs (1200 in hoch), die
von dem alten und dem neuen Laufe des Hoangho umschlossen werden. Auf der den
Busen von Perschili von dem Gelben Meere trennenden Halbinsel erheben sich
Berge von 1900 m, die durch einen völlig ebenen Isthmus abgesondert werden.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
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■ Die horizontale und vertikale Gliederung Asiens :c. 223
und Syr-Amu. Die beiden letzteren bilden gemeinsam mit dem Aralsee
das hervorragendste Binnengewässersystem; andre Binnenlandsströme schließen
sich an das Becken des Balkasch-, des Lob- und des Hamnnsees an.
Durch die kühne Expedition des schwedischen Professors Nordenskjöld
ist die Nordküste der Alten Welt genauer als bisher bekannt geworden. Am
Nachmittage des 1l. August 1878 — so berichtet derselbe — hatte sich das
Wetter aufgeklärt, so daß man weitersegeln konnte. Einzelne Stücke Eis er-
schienen und gegen Nacht nahm das Eis in bedenklicher Weise zu, doch erwies
es sich meist als Baieis und so durchfressen, daß es eigentlich nur einen zu-
sammenhängenden Brei bildete. Obwohl sich zu Zeiten ein so dichter Nebel
über die See lagerte, daß die Fahrzeuge sich gegenseitig ihre Position mit Hilfe
der Dampfpfeife anzeigen mußten, wurde doch die Fahrt gegen Nordosten auf
einer unbekannten Bahn fortgesetzt, welche durch Holmen durchsetzt war, die
einen Schärengürtel von Dicksonshafen längs der Küste bis Kap Tscheljuskin
bildeten. Die ausgezeichnete Führung des Schiffes bewirkte, daß dasselbe kein
einziges Mal auf Grund kam. Der Salzgehalt des Meeres nahm zu und das
organische Leben am Grunde des Meeres wurde reicher, während sich die Tem-
peratnr verminderte. In einem trefflichen Hafen zwischen der Taimyrinsel und
dem festen Lande, welcher den Namen Actiniahafen erhielt, wurde vom 14.
bis 18. August auf klares Wetter gewartet. Das Laud war schneefrei und mit
einer graugrünen Vegetation bedeckt, die aus Grasarten, Moosen und Flechten
bestand. Trotzdem der Nebel noch nicht geschwunden war, wurde am 18. August
die Fahrt fortgesetzt. Dieselbe ging längs dem Westrande der Taimyrinsel ent-
lang, vor welcher eine Menge auf der Karte nicht angegebener Inseln liegt.
Eis wurde hier nur in geringer Menge angetroffen, und zwar nur zerfreffenes
Baieis, welches bald wegschmelzen mußte; auch die Taimyrbucht war fast völlig
eisfrei. Am 19. August wurde längs der Küste von der Tfcheljuskiuhalbinfel in
einem äußerst dichten Nebel, der sich nur auf Stunden foweit lichtete, daß man
die Umrisse des Landes sehen konnte, weiter gesegelt. Dabei fand man ein
weitgestrecktes Feld zusammenhängenden Eises, welches vor einer Bucht an der
Westküste der Taimyrhalbinsel lagerte. Bei der Annäherung an die Kante
dieses Eisfeldes zeigte es sich, daß auch dieses durchfreffeu war. Der Nebel
hinderte, weit zu sehen, und es war zu befürchten, daß er auch eine Landung
auf Asiens nördlichster Spitze zur Unmöglichkeit machen würde. Aber bald er-
schien eine eisfreie Landspitze im Nordosten den Blicken; ein wenig nach Norden
öffnete sich eine kleine eisfreie Bucht des Landes. In dieser warf man am
19. August Anker; die nördlichste Spitze der Alten Welt war erreicht! Die Luft
hatte sich inzwischen völlig geklärt und die Landspitze lag im Sonnenschein und
schneefrei da. Kap Tscheljuskin bildet eine niedrige Landspitze, welche durch die
Bucht, in der das Schiff lag, in zwei Teile geteilt wird. Eine Berghöhe läuft,
sich allmählich senkend, von dem östlichen Strande mit der Küste parallel nach
L?üden. Landeinwärts scheint sich der Berg bis zu 349 m zu erhöhen. Sowohl
die Berghöhe wie das Flachland waren nahezu schneefrei; an den meisten Stellen
des Strandes war aber ein Schneefuß zurückgeblieben. Wenn nun auch bei der
Fortsetzung der Fahrt zunächst wieder Nebel und Treibeismasfen mehrfach sehr
hinderlich waren, so wurde doch am Abende des 23. August die nordöstlichste
spitze der östlichen Taimyrhalbinsel erreicht; man kam in eine völlig
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: August August August August August August
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Geschlecht (WdK): koedukativ
266 Asien.
gewundenen Sauf. Links schließt wiederum eine hohe Bergkette mauerartig das
Thal ein, dessen Grund sich allmählich nach beiden Seiten aufwärts biegt.
Die ebenen Teile des Thales bilden jetzt Reisfelder, welche im Frühjahr mit
glänzend grünen Halmen anmutig bedeckt sind; 30—40 km fährt man durch
das reizende Thal, ehe man Bua erreicht. Über demselben erhebt sich in
stolzer Majestät der Vulkangipfel des Sago. Seine hohen Wände find so tief
eingeschnitten, daß man von dem Thale aus direkt in den Krater sehen kann.
Dieser riesige Vulkan auf der einen und die jähen Kalksteinberge mit ihren
spitzen Nadeln auf der andern Seite geben dem Thale von Bua einen so wunder-
vollen Abschluß, daß jeder Naturfreund eutzückt wird. Bua ist noch dadurch
merkwürdig, daß die besprochene Kalksteinkette von einer tunnelartigen Grotte
mit köstlichen Stalaktiten durchzogen wird, die nach ungefährer Schätzung 38 km
lang ist. Die Schlucht, die in den Krater des Sagoberges hinaufführt, bildet
einen großen Kaffeegarten, „Rajahs-Woune" genannt, dessen Kaffeebäume herr-
lich gedeihen. Das ganze Innere des Kraters ist mit herrlichem Walde bedeckt,
ein Zeichen dafür, daß der Sagoberg schon längst nicht als Vulkan thätig
gewesen ist. Unweit der geschilderten Gegend erhebt sich, ostwärts von Padang, der
2540 m hohe Vulkan Tal an g über alle seine Nachbarn. Der Weg zu seinem
Gipfel führt an drei bedeutenden Gebirgsfeeen vorüber, welche meist nur vou
einförmigen Farnkräutern und Gräsern umgeben sind. In der Nähe des dritten
Sees erscheint der Gipfel des Talang in prächtigen Umriffen, den man durch
dichteu Wald, in einem trocknen Bachbette entlang und an einem Schwefel-
dämpfe aushauchenden Spalte vorüber endlich erreicht. Das Panorama wird
als ein überaus glänzendes geschildert. Ein wirres Durcheinander von Bergen,
Thälern und Seeen wird sichtbar und in weiterer Ferne Meer und Inseln.
Unmittelbar unter dem Fuße breiten sich die Bergseeen des Talang — außer
denjenigen, die man im Vorübergehen gesehen hat, noch ein vierter — aus,
und unter den Bergen der Nachbarschaft sind der früher erwähnte Merapi und
der Sago die imposantesten. — Die Vegetation Javas und Sumatras ist in jeder
Beziehung bewundernswert. Beim ersten Landen fällt die schlanke, graziöse
Kokospalme ins Auge. In ihrer Nähe wachsen Pandane, Banane, Melonen-
bäum, dann folgen Baumsarn, Bambus und allmählich höher emporsteigend
Feigenbaum, Lorbeer, Eiche, prächtige Orchideen, und auf den höchsten Bergen
Nadelbäume, Rubiaceeu und Heidekraut. Unter den köstlichen Früchten sind die
des Mangobaums, des Duku und des Brotfruchtbaums besonders zu schätzen.
19. Die Molutckkli.
Im Norden der Bandafee, welche durch die östlichsten der kleinen Sunda-
infein im Süden begrenzt wird, liegen die Molnkken oder Gewürzinseln.
Den Südostrand dieser Gruppe bildet die kleine, aber höchst wichtige Banda-
grnppe, an die sich nördlich und nordwestlich die Amboinen anschließen. Von
ihnen ist Ceram die größte, das kleine vulkanische Amboiua die wichtigste Insel.
Nördlich folgen dann die eigentlichen Molukkeu, deren größte Gilolo an ihrer
Westseite von kleinen Inseln mit Vulkanen begleitet wird; zu den letzteren gehört
Ternate, das den politischen Mittelpunkt des ganzen Archipels darstellt. —
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Ceram
Extrahierte Ortsnamen: Asien Sagoberg Padang Javas Sumatras
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Geschlecht (WdK): koedukativ
268 Asien,
Die Baudaiuseln sind mit einer ungewöhnlich dichten und prachtvoll grünen
Vegetation bedeckt und bilden einen entzückenden kleinen Erdfleck; sie schließen
einen sicheren Hasen ein, von dem aus kein Ausgang sichtbar ist und in dessen
tiefem, durchsichtigem Wasser man 7—8 Faden tief alle Gegenstände erkennen kann.
Auf der einen Insel türmt ein immer rauchender, mächtiger Vulkan seine nackte
Spitze auf (den unser Bild darstellt), während die beiden andern größeren
Inseln bis an den Gipfel ihrer Hügel mit herrlichem Pflanzenwnchfe bedeckt
sind. Von diesen Inseln trägt wiederum die kleinere eine freundliche Stadt,
von eiuem alten portugiesischen Fort begrenzt; die größere hat die Form eines
Hufeisens und ist mit einer Reihe steiler Hügel bedeckt, die Muskatnußgärten
tragen. Schöner kristallinischer Basalt bildet den Gipfel, harter schieferiger
Sandstein die unteren Teile der kleinen Insel, um deren Seegestade ungeheure
Lavablöcke und Massen weißen Kalksteins umhergestreut sind; auf der größereu
Insel hingegen erheben sich Korallenfelsen von 100—140 m Höhe und über
diese schichteu sich Lava und Basalt ans. Die stark vulkanische Erdrinde wird
fast jedes Jahr durch Erdbeben erschüttert, und in Zwischenräumen von wenigen
Jahren treteu so heftige Erdbeben auf, daß Häuser zerstört und Schiffe aus
dem Hasen in die Straßen getragen werden. Ungeachtet dieser Verluste sowie
des überaus geringen Umsangs und der isolierten Lage der Inseln sind die-
selben für die holländische Regierung von ganz unschätzbarem Werte als die
wichtigsten Muskatnußgärten der Erde. Fast die ganze Oberfläche ist mit
Muskatnußbäumen bepflanzt, welche unter dem Schatten hoher Kanarienbäume
(Canarium commune) wachsen. Der vulkanische Boden, der Schatten und die
Feuchtigkeit der Inseln, auf denen es mehr oder weniger jeden Monat im
Jahre regnet, scheinen dem Muskatnußbaume am besten zuzusagen, welcher
keines Düngers und fast gar keiner Pflege bedarf. Das ganze Jahr hin-
durch stndet man Blumen und reife Früchte, und es kommen keine derartigen
Krankheiten vor, welche unter einem gezwungenen und uunatürlichen Kultur-
fystem die Muskatnußpflanzungen auf Singapur und Pinang zu Grunde ge-
richtet haben. Wenige kultivierte Pflanzen sind an Schönheit mit den Mnskat-
Nußbäumen zu vergleichen. 6 —10 m hoch steigen sie in edler Form empor
und tragen gelbe Blüten. Die Frucht ist von der Größe und der Farbe eines
Pfirsichs, aber etwas oval; sie hat eine zähfleischige Konsistenz, springt in der
Reife auf und zeigt inwendig die dunkelbraune Nuß, von der karmesinroten
Muskatblüte bedeckt. Innerhalb der dünnen harten Schale der Nuß liegt der
Same, welcher die Muskatnuß des Haudels darstellt. Man kann sich denken,
welchen reizvollen Anblick die Früchte innerhalb der glatten Blätter an dem
schlanken Stamme gewähren. Dieselben werden zu allen Zeiten des Jahres,
wenn anch hauptsächlich im Juni und September, abgeerntet. Die Zahl der
Bäume wird auf 450 000 geschätzt, vou deuen nur % trägt; trotzdem betrug
die jährliche Durchschnittsernte 580 000 Amsterdamer Pfund Nüsse und 137 000
Pfund Muskatblüten. Es ist ein herrlicher Genuß, in einem solchen Muskat-
nußgarten spazieren zu geheu. Unter den Bänmen breitet sich ein Teppich von
grünem Grase aus, während die Kanarienbänme, in gewaltiger Höhe empor-
ragend, ihre knorrigen Arme über die Muskatnußbäume ausbreiten, dieselben
gegen die starken Winde und die übermäßige Hitze zu schützen. Die Wurzeln
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
—
Dschebel Tezah.
C. Afrikn.
I. Die horizontale und vertikale Gliederung Afrikas. Der hohe Mas.
Afrika liegt als gewaltige, wenig gegliederte Landmasse zwischen dem Mittel-
meere und dem Atlantischen und Indischen Ozean, von denen die letzteren sich
im Süden mit einander berühren; seine Nordhälfte hat die Gestalt eines Tra-
pezes, seine Südhälfte bildet nahezu ein gleichschenkliges Dreieck. Der überaus
einförmigen Küstenbildnng, die sich dadurch kennzeichnet, daß keine bedeutenden
Ausläufer in das Meer hinaustreten und ebensowenig tiefere Meeresarme in
die Ränder einschneiden, entsprechen auch die Bodenverhältnisse des Erdteils.
Es fehlen reichverzweigte Gebirgssysteme, wie dieselben in Asien und Amerika
vorkommen, gänzlich, ebenso ausgedehntere Tiefebenen mit großen schiffbaren
Strömen; Afrika ist vielmehr das Land der Plateaus. Zunächst bildet ganz
Südafrika ein gewaltiges Hochland, welches wiederum in mehrere kleinere
Plateaus zerfällt. Im allgemeinen neigen sich dieselben mit ihren Rändern
nicht allmählich zur Küste, sondern fallen in breiteren oder schmäleren Terrassen
plötzlich herab. Die unterste dieser Stnsen reicht meist unmittelbar bis zur Küste
heran oder bietet nur uoch für einen schmalen Tieflandsgürtel Platz, der dann
von einem sumpfigen und uugesunden Waldgebiete erfüllt zu sein pflegt. Natürlich
beschränkt diese Terrassenbildung des Landes meist die Schiffbarkeit der Ströme
auf die Küstenstriche, weil dieselben mit Wasserfällen und Stromschnellen die
Landschaftliche Charakterbilder. 18
—
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Personennamen: C._Afrikn
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Afrika Asien Amerika Afrika Südafrika
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
274 Afrika,
Gebirgsstufen durchbrechen müssen, und daher kommt es, daß die ziemlich be-
trächtliche Anzahl der vorhandenen fließenden Gewässer keine Lebensadern für
den Verkehr und keine Bahnen für die Erschließung des Erdteils bilden können. —
Auch Nordafrika stellt im gauzeu ein gewaltiges Hochlandsgebiet dar, in dessen
Erstreckung von Westen nach Osten sich das ungeheure Wüstengebiet der Sahara
ausdehnt; das letztere wird im Nordwesten von dem Atlassystem, im Osten von
dem Stufenlande des Nil, im Südwesten von Hochsudan und im Südosten von
dem Tafellande Abessinien begrenzt, während südwärts Flachsudan die Scheide-
grenze nach dem Hochlande von Südafrika zu bildet. An der ungünstigen Be-
schasfenheit der Gewässer nehmen auch der Senegal und Gambia teil, und
nur Nil und Niger treten als schiffbare Wasserläufe, deren Bedeutung für
Verkehr und Kulturentwickelung fortlaufend wachsen muß, bedeutsam hervor.
Im Nordwesteu von Afrika nimmt das Gebiet des Atlas einen Flächen-
räum von 157 000 qkm ein; er zerfällt in zwei große, nahezu gleiche Teile,
nämlich in den marokkanischen und in den algerisch-tunesischen Atlas,
deren Scheidung durch einen Gebirgsknotenpuukt markiert wird, welcher die
Wasserscheide zwischen dem Atlantischen Ozean, der Sahara und dem Mittel-
meere bildet. Die westliche, marokkanische Hälfte hebt sich über der östlichen
bedeutend empor; sie ist im vollkommeneren Sinne Hochgebirge mit einer höchsten
Erhebung von 4000 in, während die östliche kaum ausnahmsweise bis zu 2300 m
emporragt. Mit Recht wird daher der westliche Atlas auch der „hohe" ge-
uannt. Im allgemeinen herrscht bei dem ganzen Gebirge die Richtung von Süd-
Westen nach Nordosten vor; jedoch keineswegs in einer geraden Linie. Der hohe
Atlas beginnt mit dem Kap Ghir am Atlantischen Ozean und bildet, in nord-
östlicher Richtung streichend, ein völlig ausgeprägtes Kammgebirge, das
namentlich im Süden der Stadt Marokko als eine mächtige (50 km lange),
ununterbrochene, steile Mauer von 3650 m Höhe erscheint, über welche ein
halbes Dutzend hoher Gipfel noch um 2—300 na.emporragt. Bei Fas (Fez)
ist das Gebirge tertiärer Natur und schließt beträchtliche Lager von Steinsalz
in sich, durch die sich die aus dem Gebirge herabkommenden Wildbäche zur
Trockenzeit mit einer weißen Küste von Salzesfloreszenzen bedecken, welche von
den Bewohnern ausgebeutet und ans den Markt von Fas gebracht worden. Diese
Stadt, eine der Residenzen des Sultans von Marokko, besteht ans den Teilen
Alt- und Nen-Fas, von denen ersteres den nördlichen Teil bildet. Während
Neu-Fas vollkommen in der Ebene liegt, wird Alt-Fas mit Ausnahme der
Südseite ganz von den Bergen des Atlas umschlossen und ist nach Osten zu teilweise
an der Bergwand hinaufgebaut. Dieser Teil des Atlas heißt Djebel-Ssala
und ist etwa 1000 m hoch. Durch eine» breiten Gürtel lachender Obstgärten,
in denen Feigen, Orangen, Pfirsiche, Aprikosen, Granaten, Wein und Kirschen
gezogen werden, gelangt man zu Olivenwaldungen empor, denen ein breiter
Gürtel immergrüner Eichen und andrer Bäume folgt, während ein letzter
Gürtel nur mit Zwergpalmen und Buschwerk bedeckt ist. Oben auf dem Berge,
von welchem aus man eine prächtige Übersicht über die Stadt Fas, über die
Ebene bis zum großen Atlas sowie über das nach Westen hinziehende Serone-
gebirge hat, befinden sich mehrere Quellen und sogar Gärten und Ackerbau.
In seinem südwestlichen Teile bildet der hohe Atlas mehrere parallele
Ketten, deren erste aus einer Reihe mittelhoher Hügel mit abgeplatteten Gipfeln,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Südafrika
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Nordafrika Hochsudan Abessinien Senegal Gambia Niger Nordwesteu Afrika Atlantischen_Ozean Sahara Atlantischen_Ozean Marokko Marokko